PITT - Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie

 

Menschen, die ein Trauma erlebt haben leiden oft ihr Leben lang unter der Last der Erinnerungen. Immer wieder werden sie von den mit dem Trauma erlebten Gefühlen und Körperempfindungen überschwemmt,  die sie wie im Hier und Jetzt erleben. Die Folgen sind unter anderem Ängste, Schlafstörungen, Panikattacken und erhebliche Einschränkungen im Alltag.

 

In herkömmlichen Therapiemethoden wurde hauptsächlich der Blick auf das Schwere gerichtet, dies hat den Klienten nur begrenzt weitergeholfen, manchmal wurde das Leiden eher noch größer als erleichtert. Ein Erfahrungsgesetz ist aber, dass das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, mehr Raum und Bedeutung gewinnt als der Rest. In diesen Fällen bekam das Leiden mehr Gewicht, als ihm zustand, was wenig hilfreich war.

 

In der Psychodynamisch Imaginativen Trauma Therapie, abgekürzt PITT, sind die Ressourcen, Fähigkeiten und Selbstheilungskräfte der Betroffenen im Fokus. Menschen, die sehr Schweres, Lebensbedrohliches erleben mussten und überlebt haben, haben immer Wege und Fähigkeiten entwickelt, wie sie mit dem Schweren und Leiden umgehen können.

 

In der PITT werden drei Behandlungsphasen unterschieden und konsequent umgesetzt:

  • die Stabilisierungsphase: hier geht es um Sicherheit, die äußerliche sowie die innere Sicherheit und auch die Sicherheit in der therapeutischen Beziehung. Die Stabilisierung ist eine wichtige Grundlage, wenn es in der Therapie zur Begegnung mit dem Trauma kommt. Für plötzlich auftauchende überwältigende Gefühle werden Techniken zur Distanzierung erlernt. Gleichzeitig werden die inneren Kraftquellen mittels verschiedener Methoden aufgebaut und verfügbar gemacht.
  • die Traumabearbeitung: In dieser Phase ist eine sehr sorgfältige schrittweise Annäherung an die traumatischen Gefühle möglich.
  • Integration:  Das Trauma wird verarbeitet und kann dann als eine Erinnerung, als ein vergangenes Ereignis in den Lebenszusammenhang eingeordnet werden. So kann sich das gegenwärtige Leben davon frei und ungehindert entfalten.

 

Die Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie wurde von Prof. Dr. med. Luise Reddemann entwickelt. Sie war von 1985 bis 2003 leitende Ärztin der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin in Bielefeld. Hier entwickelte sie PITT als einen therapeutischen Weg, den Menschen trotz großem persönlichen Leid gehen können, da er von Anfang an die inneren Fähigkeiten zum froh sein und zum glücklich sein ebenso berücksichtigt wie den Schmerz.

Sie verbindet in PITT neueste schulmedizinische Erkenntnisse mit dem Erfahrungsschatz alternativer psychologisch wirksamer Heilmethoden und ihren Beobachtungen der Möglichkeiten, die ihre Patientinnen und Patienten entwickelt haben, um mit und nach dem Trauma leben zu können. Das Therapiekonzept wird kontinuierlich weiterentwickelt und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Psychotherapie- und Hirnforschung integriert.